SPSS-FORUM.DE

[Vera_K]

Hallo zusammen,

ich habe ein 2x3 messwiederholtes Design was ich varianzanalytisch auswerte. Eine Experimental- und eine Wartegruppe machen zu drei Zeitpunkten Angaben zu den abhängigen Variablen, unter anderem ihren Alkoholkonsum. Die Experimentalgruppe nimmt zwischen dem ersten und zweiten Messzeitpunkt an einer Intervention teil, die ihren Konsum senken soll.

Nun möchte ich mir ansehen, ob das Trinkverhalten bei der Baseline-Messung die Wirksamkeit der Intervention moderiert.

Ich habe bisher zwei Ideen, wie ich das machen könnte:

1. Einen Median-Split beim Baseline-Konsum durchführen und mit Personen mit hohem bzw. niedrigem Konsum getrennte ANOVAs berechnen. Nachteil: der Median-Split vereinfacht die Datenstruktur.
2. Eine Moderatoranalyse.

Zu der zweiten Idee habe ich ein paar Fragen.
- Sehe ich das richtig, dass ich bei der Moderatoranalyse jeweils nur zwei Messzeitpunkte (zB den ersten und letzten) miteinander vergleichen kann?
- Ich habe mir von Hayes die SPSS Erweiterung für Moderatoranalysen heruntergeladen. Da müsste ich eigentlich nur die Prädiktorvariable (Gruppenzugehörigkeit), den Moderator (Konsum beim ersten Messzeitpunkt) und die Interaktion der beiden einfügen. Geht das, wenn der Prädiktor kategorial ist bzw. wie sollte ich ihn vorbereiten? Bisher heißen sie EG und WG. Ich könnte sie mit 0 und 1 kodieren, aber dann wäre die Interaktion ja für die eine Gruppe immer 0, was keinen Sinn zu machen scheint...

Hat da jemand Erfahrung mit?

Liebe Grüße
Vera

[strukturmarionette]

Hi,

den Moderator (Konsum beim ersten Messzeitpunkt) und die Interaktion der beiden einfügen.

- Dein Disign ist unklar, möglicherweise murks
- Die Problematik (detaillierter) besser zuächst im Statistikforum besprechen
- insb mit allen AVs und Stichprobenumfängen und Art des Treatments und Zustandekommen der dichotomen UV

Gruß
S.

[ponderstibbons]

1. Einen Median-Split beim Baseline-Konsum durchführen und mit Personen mit hohem bzw. niedrigem Konsum getrennte ANOVAs berechnen. Nachteil: der Median-Split vereinfacht die Datenstruktur.

Ja, Mediansplits sind unsinnig, man sollte sie stets sein lassen. Menschen mit ganz ähnlichem Trinkverhalten (knapp über bzw. unter dem Median) landen in verschiedenen Gruppen, während Menschen, die ganz unterschiedliches Trinkverhalten zeigen (z.B. der eine mediane Trinkmenge, der andere maximale Trinkmenge) als gleich behandelt werden. Zudem ist der Median stichprobenabhängig, wie soll man die Ergebnisse gescheit analysieren. Und ganz abgesehen davon, in kontinuierlichen Variablen stecken statistische Informationen, die durch Kategorisierung vernichtet werden.
Wenn Du eine Auswertung siehst, wo jemand Variablen am Median geteilt hat, dann weist Du, derjenige hat Mist gebaut. http://biostat.mc.vanderbilt.edu/wiki/M ... Continuous

Zudem ergeben im vorliegenden Fall getrennte ANOVAs keinen Sinn, weil man bei sowas die Ergebnisse nicht gescheit vergleichend interpretieren kann.

- Sehe ich das richtig, dass ich bei der Moderatoranalyse jeweils nur zwei Messzeitpunkte (zB den ersten und letzten) miteinander vergleichen kann?

Anscheinend strebst Du eine Analyse Messwiederholungsfaktor*Gruppe*Baseline an. Da wird der gesamte Messwiederholungsfaktor einbezogen, mit allen 3 Messungen. Sofern Du es nicht ausdrücklich anders anlegst (z.B. nur 2 Messzeitpunkte einbeziehst).

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons