sehr unterschiedlich große Stichproben

T-Test, U-Test, F-Test sowie weitere Tests und Gruppenvergleiche aller Art mit SPSS.

sehr unterschiedlich große Stichproben

Beitragvon sarahdea » Di 5. Mai 2015, 12:33

Hallo an alle,

meine Frage an euch bezieht sich auf sehr unterschiedliche Gruppengrößen bei der Überprüfung von einer Unterschiedshypothese.

Meine Hypothese sagt, dass sich Gruppe 1 in der Ausprägung des Merkmals X von der Gruppe 2 unterscheidet.
Gruppe 1 besteht aus 16 Frauen. Gruppe 2 besteht aus 214 Frauen.
Ich hab mein Problem schon in einem Kolloquium vorgestellt und meine Prof. meinte, ich solle n!-mal 16 Personen aus Gruppe 2 ziehen und den Mann-Whitney-U-Test rechnen und dann gucken, in wie viel Prozent der Fälle die Prüfgröße signifikant wird. Anbei der Screenshot, den ich von der Berechnung gemacht hab, wie oft man ziehen müsste. (Ist das die richtig ausgewählte Formel?)

So weit so verständlich. Bloß wie sag ich SPSS, dass sie das machen soll? Könnte das über das Feature 'Komplexe Stichproben' gehen? Da habe ich auch mal reingeklickt und war heillos überfordert.

Freue mich auf eure Antworten!

Danke!

Gruß, Sarh
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Re: sehr unterschiedlich große Stichproben

Beitragvon ponderstibbons » Di 5. Mai 2015, 13:45

Meine Hypothese sagt, dass sich Gruppe 1 in der Ausprägung des Merkmals X von der Gruppe 2 unterscheidet.
Gruppe 1 besteht aus 16 Frauen. Gruppe 2 besteht aus 214 Frauen.

Das ist kein Problem.
Ich hab mein Problem schon in einem Kolloquium vorgestellt und meine Prof. meinte, ich solle n!-mal 16 Personen aus Gruppe 2 ziehen und den Mann-Whitney-U-Test rechnen und dann gucken, in wie viel Prozent der Fälle die Prüfgröße signifikant wird.

Das ist ... ein seltsamer Vorschlag. Bei n=32 ist die statistische power meilenweit entfernt
von n=230, was soll denn das bringen? Und wie sollte man einen beliebigen Prozentsatz
"signifikanter" Ergebnisse interpretieren?

Wie gesagt, ungleiche Stichprobengrößen sind beim U-Test kein Problem (nur die power ist bei
16 versus 214 geringer als bei 115 versus 115).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: sehr unterschiedlich große Stichproben

Beitragvon sarahdea » Di 5. Mai 2015, 14:26

Hallo P.,

danke für deine Antwort. Sie argumentierte das mit der Varianz. Bei den 214 ist die Varianz viel größer in den zu untersuchenden Merkmalen. Du würdest also einfach so einen U-Test rechnen? Auch wenn du Recht hast, ist s schwer für mich, mich den Wünschen meiner Betreuerin zu widersetzen. Aber ich werde sie noch einmal fragen.

Aber d.h. auch, das ihr gewünschtes Prozedere in SPSS nicht so einfach ist? Sie meinte, wenn bspw. raus kommt 87% der berechneten U-Test sind signifikant, 13% nicht, dann würde man sagen, die beiden Gruppen unterscheiden sich in dem Merkmal. aber wo man da die Grenze setzt - keinen Schimmer.

Danke und Gruß, Sarah
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Re: sehr unterschiedlich große Stichproben

Beitragvon ponderstibbons » Di 5. Mai 2015, 14:59

danke für deine Antwort. Sie argumentierte das mit der Varianz. Bei den 214 ist die Varianz viel größer in den zu untersuchenden Merkmalen. Du würdest also einfach so einen U-Test rechnen?

Da ich nicht weiß, wie die abhängige Variable skaliert ist, kann ich das nicht sagen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: sehr unterschiedlich große Stichproben

Beitragvon sarahdea » Di 5. Mai 2015, 15:05

das sind skalen eines psychologischen tests, also intervallskaliert.
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Re: sehr unterschiedlich große Stichproben

Beitragvon ponderstibbons » Di 5. Mai 2015, 15:35

Dann liegt ein t-Test näher als ein U-Test. Mit (Welch-)Korrektur wegen ungleicher
Varianzen, die macht SPSS sogar automatisch. Und "Normalverteilung" der abhängigen
Variablen ist dabei auch kein Thema, weil die Stichprobe mehr als ausreichend
groß ist, um die Wirkung des zentralen Grenzwertsatzes sicherzustellen, der
dann für zuverlässige Testergebnisse auch bei non-normalen Verteilungen sorgt.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: sehr unterschiedlich große Stichproben

Beitragvon sarahdea » Di 5. Mai 2015, 17:37

ich habe eben den t-test gerechnet und es kommt exakt dasselbe heraus wie bei der logistischen regression, die ich schon gemacht habe. das heißt ja, das das in die richtige richtung gehen muss. vielen dank. werde deine argumentation meiner prof. vorlegen. das würde mir ja einiges erleichtern.

beste grüße

sarah
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