Kruskal Wallis liefert andere Ergebnisse als Mann-Whitney-U

Allgemeine Fragestellungen zu Statistik mit SPSS.

Kruskal Wallis liefert andere Ergebnisse als Mann-Whitney-U

Beitragvon Hexe11 » Fr 6. Okt 2023, 11:23

Hallo an Alle,

ich hätte mal eine Frage:
Wenn ich die entsprechenden 2 Gruppen via Mann-Whitney-U test vergleichen lasse erhalte ich ein signifikantes Ergebnis, wenn ich nun die 2 Gruppen um weiter 4 erweitere erhalte ich ein nicht signifikantes Ergebnis.
Weiß jemand wie das sein kann?
Aufgefallen ist mir folgendes: Wenn ich nun die differenz der Mittelwerte von Gruppe 1 und 2 mal 2 nehme und die Summe mit Gruppe 2 bilde (ich also die gleichen mittelwert differentzen habe, nur positiv, statt negativ) erhalte ich auch beim Kruskal-Wallis-Test ein signifikantes Ergebnis.
Ich bin vorallem verwirrrt, weil die Unterschiede zwischen Gruppe 1 und bspw. Gruppe 5 viel kleiner sind als die von 1 und 2, ich zwischen 1und 5 jedoch einen signifikanten Unterschied habe, zwischen 1 und 2 nicht?!
Kann es problematisch sein, wenn ich einmal signifikante Abweichugen in positive und einmal negative Richtung untersuchen möchte innerhalb der Gruppen? (Das wäre meine momentane Vermutung... auch wenn das irgendwie unlogisch ist, weil man ja eigentlich mit Rängen arbeitet)

Ich freue mich über Hilfe und hoffe, dass ich mein Problem nicht zu verwirrend geschildert habe :)
Liebe Grüße und schon mal vielen Dank!
Hexe11
 
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Re: Kruskal Wallis liefert andere Ergebnisse als Mann-Whitne

Beitragvon ponderstibbons » Fr 6. Okt 2023, 14:44

Wenn ich die entsprechenden 2 Gruppen via Mann-Whitney-U test vergleichen lasse erhalte ich ein signifikantes Ergebnis, wenn ich nun die 2 Gruppen um weiter 4 erweitere erhalte ich ein nicht signifikantes Ergebnis.
weiß jemand wie das sein kann?

Weil bei 6 Gruppen mehr Möglichkeiten für Zufallsergebnisse bestehen als bei nur 2 Gruppen, berücksichtigt der Test das entsprechend.
Falls es um die post-hoc Tests geht: im ersten Fall war es nur 1 Vergleich, im zweiten Fall waren es 15.
Wenn ich nun die differenz der Mittelwerte von Gruppe 1 und 2 mal 2 nehme und die Summe mit Gruppe 2 bilde (ich also die gleichen mittelwert differentzen habe, nur positiv, statt negativ) erhalte ich auch beim Kruskal-Wallis-Test ein signifikantes Ergebnis.

Ich verstehe nicht, was gemeint ist mit "wenn ich nun die differenz nehme und die Summe mit Gruppe 2 bilde".

Jedenfalls, es werden Mittelwerte erwähnt, aber U-Test und H-Tests sind für Rangdaten (Ordinaldaten).
Mittelwerte spielen da keine Rolle.

Ich bin vorallem verwirrrt, weil die Unterschiede zwischen Gruppe 1 und bspw. Gruppe 5 viel kleiner sind als die von 1 und 2, ich zwischen 1und 5 jedoch einen signifikanten Unterschied habe, zwischen 1 und 2 nicht?!

Anscheinend geht es um de post-hoc Tests?
Wenn Gruppe 1 und 5 zusammen n=100 haben und dagegen Gruppe 1 und 2 zusammen nur n=10, dann basiert
der Test im ersten Fall auf mehr Beobachtungen, der Stichproben-Zufallsfehler wird kleiner, und daher wird ein
beobachteter Unterschied in der Stichprobe schneller "statistisch signifikant", als wenn er nur auf 10 Beobachtungen
mit einem entsprechend großen Stichproben-Zufallsfehler beruht.

NB, auch wenn die Betrachtung von Mittelwerten hier ein methodischer Fehler ist,
ein Mittelwertunterschied muss immer zusammen mit der Standardabweichung
berichtet werden. Ein durchschnittlicher Altersunterschied von 3 Jahren zwischen
zwei Gruppen ist viel, wenn die gemeinsame Standardabweichung 2 Jahre beträgt;
er ist wenig, wenn die gemeinsame Standardabweichung 30 Jahre beträgt.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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