SPSS-FORUM.DE

[Chrissew]

Hallo liebes Forum,

Ich befinde mich derzeit in der Datenauswertung meiner Masterarbeit und bin etwas lost. Ich hoffe hier kann mir jemand helfen. Konkret geht es darum:

Für meinen Master in Unternehmenskommunikation untersuche ich das Rollenselbstverständnis von Werbevermarktern in Medienorganisationen an der Schnittstelle von Journalismus und Ökonomie. Die normative Ausrichtung habe ich mittels 6 Items jeweils auf einer 5 Stufigen Skala von „stimme gar nicht zu“ bis „stimme voll zu“ abgefragt:

•Bei meiner Arbeit fühle ich mich den journalistischen Normen verpflichtet.
•Ich empfinde die journalistischen Normen als wichtig für meine Arbeit.
•Mir sind die Normen und Ideale bekannt, an denen sich die journalistischen Redaktionen in meiner Organisation orientieren.
•Die wirtschaftlichen Ziele meiner Organisation haben bei meiner Arbeit oberste Priorität.
•Bei meiner Arbeit fühle ich mich ausschließlich den wirtschaftlichen Zielen meiner Organisation verpflichtet.
•Dass meine Organisation profitabel wirtschaftet, steht für mich über allen anderen Zielen.

Im Anschluss habe ich mittels einer Hauptkomponentenanalyse ermittelt, dass sich (wie erwartet) zwei Faktoren zur Ausrichtung herausbilden lassen. Ich habe dann entsprechen der „Mean“ Funktion einmal die neue Variable „wirtschaftliche Ausrichtung“ und „journalistische Ausrichtung“ aus den entsprechenden Items berechnet.

Jetzt ist es allerdings so, dass mein Dozent meinte, dass er gerne ein Konstrukt hätte bei dem ein niedriger (Mittel)Wert für eine eher journalistische Orientierung spricht, während ein höherer für eine ökonomische Ausrichtung steht. Beispielsweise sollte ich damit dann eine Mediation berechnen bei der ich die Auswirkung der normativen Ausrichtung (journalistisch vs. ökonomisch) auf das Ausmaß empfundenen Jobstresses untersuche und wie das durch das Auftreten von Rollenkonflikten vermittelt wird. Ich hätte einfach zwei Mediationen durchgeführt mit jeweils einmal „journalistischer Ausrichtung“ und „wirtschaftlicher Ausrichtung“. Mein Dozent meinte allerdings er wolle lieber ein Modell aus dem man dann anhand eines (niedrigen/hohen) Koeffizienten herauslesen kann, ob das Auftreten von Rollenkonflikten eher bei journalistischer bzw. Wirtschaftlicher Ausrichtung zu mehr Jobstress führt.

Konkret meinte mein Dozent zu dem Vorgehen:

"bilden Sie zunächst einmal entsprechend den Ergebnissen aus der Faktoranalyse die beiden Indizes, die die beiden normativen Ausrichtungen abbilden. Zusätzlich dazu wäre mein Vorschlag, einen dritten Index zu bilden, der eine Differenz aus den beiden anderen Indizes bildet (siehe Anhang). Dieser würde dann von -5 bis +5 reichen. Da ja Werbevermarkter befragt werden, würde ich die Differenz so bilden, dass positive Werte eine wirtschaftliche Ausrichtung darstellen, während negative Werte eine journalistische Ausrichtung darstellen. Die Rechnung wäre also Index wirtschaftliche Ausrichtung minus Index journalistische Ausrichtung. Werte, die gegen 0 gehen, sprechen für eine starke Ausrichtung in beide Richtungen."

Ich tue mich wirklich schwer die Logik hinter dem Vorschlag von meinem Prof zu verstehen. Kann mir vielleicht jemand erklären was genau hinter dem Verfahren steckt.Weil ich versteh nicht so ganz wie aus zwei Mittelwert Indizes die jeweils von 0-5 reichen auf einmal einer von -5 bis 5 werden kann. Irgendwie habe ich da einen Knoten im Kopf.

Vielen Dankeschön jetzt!

LG
Chrisse

[ponderstibbons]

ich versteh nicht so ganz wie aus zwei Mittelwert Indizes die jeweils von 0-5 reichen auf einmal einer von -5 bis 5 werden kann

Der eine wird vom andern abgezogen.

Allerdings war davon die Rede, dass die Skala fünfstufig ist, nicht sechsstufig?

Werte, die gegen 0 gehen, sprechen für eine starke Ausrichtung in beide Richtungen."

Da liegt der Betreuer nicht ganz richtig. Wenn beide Ausrichtungen z.B. den Wert 1 haben, also beide schwach sind, ist die Differenz ebenfalls 0.

Das sind allerdings keine auf die Software SPSS bezogenen Fragen mehr.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[strukturmarionette]

Hi,

untersuche ich das Rollenselbstverständnis von Werbevermarktern

- wenn es nur darum geht, also ohne konkrete Fragestellungen dazu und /oder noch besser Arbeitshypothesen,
reichte es doch, je Kontrukt die Items irgendwie deskriptiv darzustellen.

- N?

Hauptkomponentenanalyse

- das ist immer dritte Wahl

Gruß
S.