Paarweiser Vergleich bei Interaktionseffekten

Regressionsmodelle aller Art mit SPSS.

Paarweiser Vergleich bei Interaktionseffekten

Beitragvon Valentino » Do 13. Apr 2023, 19:26

Hallo liebe SPSS-Comunnity,

ich habe eine vielleicht recht simple Frage zum paarweisen Vergleich von geschätzen Randmitteln in Mehrebenenmodellen/HLM in SPSS (Version 23).

Zum Hintergrund: Ich möchte untersuchen, wie verhaltenstherapeutische und psychodynamische Therapeuten die klinische Nützlichkeit von drei unterschiedlichen Diagnose-System (DSM, AMPD, OPD) einschätzen. Die Fragestellung wurde mit einem Fallvignetten-Design erforscht: Studienteilnehmer lesen bis zu drei Fallvignetten (für jedes Diagnose-System eine) und beurteilen die Nützlichkeit anhand eines Fragebogens.

Da eine ANOVA mit Messwiederholung nur vollständige Messreihen einschließt, und wir nicht so viele Datensätze verlieren wollen, hat unsere Arbeitsgruppe beschlossen, auf HLM umzusteigen, in denen die drei Messungen (d.h., Nützlichkeitseinschätzungen zu DSM, AMPD und OPD) in einem Teilnehmer genestet sind. Meine Variablen sind also:

AV: Klinische Nützlichkeit
UV1: Instrument (DSM, AMPD, OPD)
UV2: Therapieschulenzugehörigkeit (Verhaltenstherapie, psychodynamische Therapie)

Ich gebe nun alles bei gemischte lineare Modelle ein und rechne ein Random Intercept Model:
Fixed effects: Konstante, UV1:Instrument, UV2: Schulenzugehörigkeit, Instrument*Schulenzugehörigkeit
Random effects: nur die Konstante

beim Fenster "geschätze Randmittel" ziehe ich alle drei Faktoren (i.e., Instrument, Schulenzugehörigkeit, Instrument*Schulenzugehörigkeit) in die Box "Mittelwerte anzeigen für".

Mein Problem und meine Frage: im Output unter "Geschätzte Randmittel" vergleicht er im Paarweisen Vergleich immer nur (1) die Diagnose-Systeme miteinander (DSM-AMPD, DSM-OPD etc) oder die Therpieschulen (VT vs. psychodynamisch) - sprich SPSS gibt den Paarweisen Vergleich immer nur für die Haupteffekte raus, nicht aber für den Interaktionseffekt. Uns würde z.B. interessieren, ob innerhalb der Gruppe der Verhaltenstherapeuten auch signifikante Unterschiede zwischen DSM, AMPD und OPD bestehen. Kann ich diese Fragestellung mit SPSS berechnen? Ich hatte überlegt, die AV2 rauszunehmen und die HLM getrennt für die beiden Gruppen VT und psychodynamisch zu rechnen, aber das ist doch auch Käse, oder?

Über eine Antwort wäre ich euch sehr dankbar.

Beste Grüße
Valentin
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Re: Paarweiser Vergleich bei Interaktionseffekten

Beitragvon strukturmarionette » Sa 15. Apr 2023, 01:43

Hi,

- N?

HLM in SPSS (Version 23)

- etwas veraltet

- Wie wird deine AV (Nützlichkeit) gemessen?

Da eine ANOVA mit Messwiederholung nur vollständige Messreihen einschließt, und wir nicht so viele Datensätze verlieren wollen

- wie kann das verstanden werden? auch: s.o.

Gruß
S.
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Re: Paarweiser Vergleich bei Interaktionseffekten

Beitragvon Valentino » Sa 15. Apr 2023, 09:03

Hi S.,

danke für deine Antwort. Hier die von dir gewünschten Informationen

- n = 162, aber von denen haben nur n = 104 alle drei Instrumente (DSM, AMPD, OPD) eingeschätzt. Der Rest hat nur ein oder zwei Instrumente eingeschätzt. Das war von unserer Onlinestudie so vorgesehen, da das Lesen der Fallvignetten und die Einschätzung eines Instruments sehr aufwendig ist.

- Die repeated measure ANOVA schließt daher nur die n = 104 Studienteilnehmer ein, die vollständige Messreihen (also alle Instrumente beurteilt) aufweist. In diesem Forum wurde ich dann auf HLMs als Alternative verwiesen, da dort nicht so viele Daten verloren gehen.

- Stimmt, ich muss mal nachrüsten, was SPSS angeht.

- die AV ist intervallskaliert und wird durch einen Fragebogen mit 16 Items (Skalenstufen 1-5) gemessen

Viele Grüße
Valentin
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Re: Paarweiser Vergleich bei Interaktionseffekten

Beitragvon strukturmarionette » Sa 15. Apr 2023, 15:41

Hi,

Uns würde z.B. interessieren, ob innerhalb der Gruppe der Verhaltenstherapeuten auch signifikante Unterschiede zwischen DSM, AMPD und OPD bestehen

- Für die Teilstichprobe (n1?) der Verhaltenstherapeuten spricht dann m.E. nichts gegen eine Messwdhlg-Variananalyse

Gruß
S.
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Re: Paarweiser Vergleich bei Interaktionseffekten

Beitragvon Valentino » So 16. Apr 2023, 10:36

Hi,

Das ginge, ja, aber dann würde ich 58 Studienteilnehmer nicht in die analyse einschließen. Und in den n = 104 sind nur n1 = 40 Verhaltenstherapeuten glaube ich. Hier im Forum habe ich von der Empfehlung HLM bekomme. HLMs setzte man auch bei Paneldaten ein, wo auch einzelne Messzeitpunkte vielleicht fehlen und die ANOVA den ganzen Fall streichen würde.

Vielleicht rechnet SPSS den paarweisen Vergleich nur für Haupteffekte in der ganzen Stichprobe, kann das sein :/ ?

Viele Grüße
Valentin
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Re: Paarweiser Vergleich bei Interaktionseffekten

Beitragvon strukturmarionette » Mo 17. Apr 2023, 13:17

Hi,

- HLM ist wie Varianzanalyse ein Lineares Modell.
- Nicht vorhandene Messungen werden bei HLM auch nicht berücksichtigt.

Wie sieht dein HLM-Modell konkret aus?
- Ebene-1?
- Ebene-2?
(gfs Ebene-3?)

Gruß
S.
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