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Genestete Modelle

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2020, 16:11
von Hannibert
Hallo zusammen,

ich sitze derzeit an meiner Masterarbeit in der ich mich mit einem möglichen Zusammenhang zwischen Deprivationsarmut (UV) und Schlafverhalten (AV) beschäftige. Nun möchte mein Betreuer, dass ich mir zusätzlich anschaue ob Armut einen unabhängigen Faktor zur Erklärung pathologischen Schlafverhaltens darstellt, also dass ich andere UVs statistisch kontrolliere. Mein Plan war es mit einer binär logistischen Regression zu arbeiten und genestete Modelle zu erstellen um den Effekt der Armut herauszurechnen. Nun finde ich aber kaum Literatur zu diesem Thema und habe langsam Sorge, dass dieses Vorgehen mit SPSS gar nicht möglich ist. Ich schildere euch einfach mal mein Vorhaben bzw. die Variablen:

Unabhängige Variable:
Deprivationsarmut (ja/nein)

Abhängige Variablen (die ich in jeweils einem eigenen Regressionsmodell berücksichtigen möchte):
- Schlafstörung (ja/nein)
- Schlafzufriedenheit (niedrig / hoch)
- Schlafdauer (entweder Stundenanzahl oder eingeteilt in "kurz / mittel / lang")

Kontrollvariablen:
Erkrankungen:
- Depression (ja/nein)
- Andere Erkrankungen (ja/nein)
- Keine Erkrankung

Soziodemogragische Variablen:
- Alter
- Migrationshintergrund (ja/nein)

Sozioökonomische Variablen:
- Bildungsstatus (CASMIN-Klassifikation)
- Einkommen (Pro-Kopf-Nettoäquivalenzeinkommen)
- Berufsstatus (ISEI-Klassifikation)

Die Modelle hatte ich mir, mittels EINSCHLUSS, so vorgestellt:
Modell 1: Deprivation + Kontrolle für soziodemografische V
Modell 2: Modell 1 + Sozioökonomische V
Modell 3: Modell 2 + Depression
Modell 4: Modell 3 + Andere Erkrankungen

Hintergrund ist, dass der Schlaf durch bestehende Erkrankungen (vor allem Depressionen) stark beeinflusst werden kann und ich wissen möchte ob Armut immernoch einen signifikanten Effekt hat, wenn man die genannten Kontrollvariablen berücksichtigt.

Ich arbeite mit Daten aus dem SOEP (wird aber nur eine Querschnittsanalyse mit Daten aus dem Jahr 2017), dementsprechend ist meine Stichprobe relativ groß (ca. 20.000 Fälle) und die Analysen sollen getrennt nach Geschlecht erfolgen.

Ich hoffe, dass mich mein Vorhaben einigermaßen verständlich rüberbringen konnte und freue mich auf Rückmeldungen!

Liebe Grüße,
Hannibert

Re: Genestete Modelle

BeitragVerfasst: Do 23. Jul 2020, 17:46
von ponderstibbons
Der spezifische Bezug zur Software SPSS ist mir jetzt leider noch nicht klar.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Re: Genestete Modelle

BeitragVerfasst: Fr 24. Jul 2020, 07:32
von strukturmarionette
Hi,

- wie planst du, dass per SPSS zu berechnen?
- wie lauten die bisherigen Befunde, wenn du dein(e) Modell(e) wie von Dir geschildert mit SPSS berechnest?
- hast du Arbeitsmodellhypothesen formuliert oder soll einfach mal geguckt und ausprobiert werden?

Gruß
S.

Re: Genestete Modelle

BeitragVerfasst: Mo 27. Jul 2020, 12:38
von Hannibert
Hey,

also meine Arbeitshypothese lautet diesbezüglich, dass Deprivationsarmut einen unabhängigen Faktor zur Erklärung des Schlafverhaltens darstellt.
Modelle habe ich bisher noch keine berechnet, weil ich diese Funktion in SPSS noch gar nicht gefunden hatte. Allerdings habe ich inzwischen noch weiter recherchiert und es scheint unter "Analysen > Verallgemeinerte lineare Modelle" diese Funktion zu geben. Wenn ich es richtige verstanden habe wird es hier aber nicht "genestete Modelle" genannt, sondern "verschachtelte Terme"...
Mein Plan war es, dann die AME (average marginal effect) zu intepretieren.

Mein Stand jetzt ist, dass dies in SPSS möglich ist, das genaue Vorgehen ist mir aber noch nicht klar.

Liebe Grüße,
Hannibert