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Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: Mi 27. Jan 2021, 10:56
von JClara7
Liebes Forum,

ich bin gerade dabei, meine Daten aus einem Fragebogen auf Normalverteilung zu testen. Dafür habe ich mir die Schiefe und die Kurtosis angeguckt, die sind nie bei 0. Anschließend habe ich den Shapiro-Wilk Test durchgeführt. Bei all meinen Daten gibt er bei der Signifikanz < 0,001 an. Ist das möglich? Mir erscheint das komisch, wenn Schiefe und Kurtosis nie bei 0 liegen.

Ich freu mich über Rückmeldungen!
Viele Grüße
Clara

Re: Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: Mi 27. Jan 2021, 11:46
von ponderstibbons
ich bin gerade dabei, meine Daten aus einem Fragebogen auf Normalverteilung zu testen.

Wozu? Normalverteilte Variablen braucht man für keine Analyse, mit Ausnahme vielleicht des
Signifikanztests für die Person-Korrelation. Führst Du soetwas durch?
Bei all meinen Daten gibt er bei der Signifikanz < 0,001 an. Ist das möglich?

Da Variablen nie perfekt normalverteilt sind, wird der Test immer statistisch signifikant,
wenn die Stichprobe groß genug ist.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Re: Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: Mi 27. Jan 2021, 12:19
von JClara7
Hi PonderStibbons,

ich dachte, ich müsste meine Daten auf Normalverteilung testen, um für die Inferenzstatistik zu wissen, welche Tests ich anwenden kann. Reicht das dann über Schiefe und Kurtosis aus?
Sorry, ich bin komplette Statistikanfängerin ;)

Viele Grüße
Clara

Re: Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: Mi 27. Jan 2021, 12:32
von ponderstibbons
ich dachte, ich müsste meine Daten auf Normalverteilung testen, um für die Inferenzstatistik zu wissen, welche Tests ich anwenden kann.

Kein Test braucht normalverteilte Daten. Präzise wäre sowieso "normalverteilte Variablen",
nicht die Stichprobendaten. Für Verfahren aus dem allgemeinen linearen Modell
ist von Belang, ob die Modellfehler (Residuen) aus einer normalverteilten Grundgesamtheit
stammen. Für einen t-Test sollten die Variable in jeder Gruppe aus einer normalverteilten
Grundgesamtheit stammen. Und ab ca. n > 30 gelten die Verfahren auch dann als zuverlässig,
wenn die Normalverteilungsannahmen über Residuen/Gruppen verletzt sind (zentraler
Grenzwertsatz). Deine Stichprobe dürfte ja wohl weitaus größer sein.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

P.S.
Mal interessehalber, wer hat Dir nahegelegt, Deine Zeit mit diesen Normalverteilungskram
zu verbringen? Irgendwann müsste sich auch bei den letzten Dozenten und Autoren doch mal
herumgesprochen haben, dass das in der Inferenzstatistk an Relevanz so ca. Rang 367
einnimmt. Aber stattdessen ist bei jedem zweiten Thread das erste Thema "Normalverteilung".

Re: Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: Mi 27. Jan 2021, 16:17
von JClara7
Alles klar, danke!
Dann habe ich das wohl einfach falsch verstanden mit der Normalverteilung bei Inferenzstatistik. Bring mir das ganze gerade selbst bei mithilfe des Internets ;)

Re: Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: Mi 27. Jan 2021, 20:58
von ponderstibbons
Leider steht das noch ganz oft falsch oder zumindest missverständlich da, was zu zeitraubenden Testereien
und Betrachtungen führt. Da kannst Du aber nichts für.

Re: Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: Do 28. Jan 2021, 04:44
von strukturmarionette
Hi,

meine Daten aus einem Fragebogen

- welcher Fragebogen?
- N?
- Zielpopulation?

Gruß
S.

Re: Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: So 31. Jan 2021, 18:25
von JClara7
Hi S.,

ich habe einen Online-Fragebogen ausfüllen lassen, mit geschlossenen Fragen und hauptsächlich Ordinalskalen.
Meine Zielpopulation sind alle Autofahrer*innen mit Parkausweis in einem bestimmten Gebiet, N sind 129.
Ist das weiter relevant für meine Frage? ;)

Viele Grüße und danke!!
Clara

Re: Shapiro-Wilk Signifikanz immer p < 0,001 - möglich?

BeitragVerfasst: So 31. Jan 2021, 18:37
von strukturmarionette
Hi,

- insofern, dass sich bei Variablen mit Ordinalskalenniveau die Frage nach NV nicht stellt
- das betrifft nur Variablen mit mindestens Intervallskalenniveau
- die eher deskriptve Exploration mittels Schiefe und Kurtosis (statt Signifikanztesterei) mach aber Sinn
- Schau dir mal an, was bei den Signifikanztests auf bestimmte Verteilungen jeweils H1 und H0 ist

Gruß
S.